Als Kopfsalat gegründet wurde, haben wir im Team viel miteinander gesprochen. Wir haben viele Gedanken ausgetauscht, haben viele Erkenntnisse gehabt. Aber dann wurde uns bewusst: das Denken alleine reicht nicht. Das Erkennen und Planen alleine reicht nicht. Um das Leben zu verstehen, um es zu leben und daran zu wachsen und zu reifen, muss man den Weg durchs Leben GEHEN.
Wir planten, einmal gemeinsam den Jakobsweg zu gehen. Denn der Jakobsweg hat einiges zu bieten: Ungewissheit, Ruhe, Unbekanntes, Schmerz, Drama, Erlösung, Läuterung, Rückbesinnung, Konflikte, Lösungen und vieles mehr. Am Weg selbst scheint das Leben in komprimierter Form abzulaufen. Je ungeplanter und freier man sich auf das Abenteuer einlässt, umso besser. Es geht darum, sich einzulassen, loszulassen und sich dem Weg und seinen Prüfungen hinzugeben. So - vielleicht ganz langsam - kommt man zum Ziel und wird durch vieles gestärkt und bereichert sein, trotz aller Entbehrung und Erschöpfung. Und auch, wenn jeder seinen Weg alleine bewältigen muss, eins ist gewiss: auf dem Weg ist man niemals allein.
Diese Gedanken bewegten und bewegen uns immer wieder. Sie sind Grundlage für den Leitfaden, der uns in unserem Unternehmen trägt. Unser Traum ist es, irgendwann einmal gemeinsam mit unseren Klient:innen den Jakobsweg zu beschreiten und dort in kleinen, bewältigbaren Etappen, etwas über das Leben und uns selbst zu erlernen...
Trotz der zahlreichen Hilfsangebote für psychisch kranke und behinderte Menschen, haben wir immer wieder festgestellt, dass es viele Hilfen im Rahmen der stationären und ambulanten Sozialpsychiatrie gibt, die ineffektiv und wirkungslos sind. Insbesondere, wenn es sich um Betreuungs- und Hilfeleistungen handelt, die nicht konsequent darauf abzielen, die tatsächlichen Lebensverhältnisse der KlientInnen, die häufig von Ausgrenzung, Einsamkeit, Arbeitslosigkeit und finanziellen Problemen geprägt sind, zu verändern.
Wir möchten mit unserer Arbeit zwei essentielle Ziele verfolgen:
einerseits sollen unsere Angebote so gestaltet sein, dass sie niedrigschwellig, wertschätzend und vor allem motivierend sind, sich mit sich selbst aufrichtig und mutig auseinander zu setzen. Dazu bedarf es einer Umgebung, in der man sich wohl und geschützt fühlt. Andererseits möchten wir unsere Klient:innen dabei unterstützen, krank machende äußere Lebensumstände zu ändern, damit die innere Veränderung unter gesundheitsfördernden Umständen geschehen kann. Stimmen die Rahmenbedingungen nicht, so ist innere Entwicklung kaum oder nur sehr schwer möglich. Wir sind davon überzeugt, dass ausschließliche Beratungs- und Betreuungsleistung, sowie eine Fixierung auf medikamentöse Behandlung, Klient:innen abhängig hält und keine dauerhafte, lang anhaltende Verbesserung der Lebenssituation erzielt. Wir möchten KlientInnen heraus begleiten aus Passivität, Selbstbezogenheit und aus einer psychiatrischen Parallelwelt, in der es mehr um Defizitorientierung geht, als darum, sich auf die eigenen Ressourcen, Wünsche und Lebensziele zu besinnen und dafür mit aller Macht zu kämpfen. Ziel ist es, auch Inklusion ernst zu nehmen. Ziel ist es, dass Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen miteinander und vor allem voneinander lernen. Nur im Zusammenleben und -lernen kann Selbstwertschätzung und Selbstbewusstsein gedeihen. Nur im Miteinander-Tun können Grenzen erfahren und ausgehalten werden, können aber auch Stärken erkannt und verankert werden. Daher sind unsere Angebote immer offen für alle, die daran Interesse haben. Sie sind sowohl offen für Klient:innen, als auch für Nachbarn, Freunde und Bekannte von Klient:innen, als auch für Assistent:innen. Um aus der Isolation heraus zu führen, finden unsere Angebote und Beratungsleistungen fast ausschließlich in unseren Räumen statt. Nur wenn in der Gesamtplankonferenz festgestellt wurde, dass Gespräche und Hilfeleistungen in der eigenen Häuslichkeit stattzufinden haben, suchen wir Klient:innen zuhause auf und leisten unsere Assistenz vor Ort. Auch in Krisensituationen und nach Krankenhausaufenthalten betreuen wir Klient:innen zuhause, um sie dann, nach einer Zeit der Genesung und der Kräftigung, wieder hinaus aus der Isolation hinein in die Gemeinschaft und das "normale" Leben zu begleiten.
Unser Ideen- und Beschwerdemanagement soll dazu beitragen, die Qualität unseres Unternehmens zu gewährleisten und kontinuierlich zu verbessern. Wir sind daher grundsätzlich offen für alle Formen von Beschwerden, Kritik oder Verbesserungsvorschlägen. Wenn unsere Klient:innen und Besucherinnen mit unseren Dienstleistungen, insbesondere den Hilfe- und Betreuungsleistungen nicht zufrieden sind, oder Verbesserungsbedarf sehen, können sie ihre Beschwerde mündlich, in einem persönlichen Gespräch oder schriftlich vorbringen. Sie können sich mit ihrer Kritik sowohl an die Mitarbeitenden, als auch an die Unternehmensleitung direkt wenden. Die Mitarbeitenden sind angehalten, die Unternehmensleitung von der Kritik zu unterrichten, damit diese sofort bearbeitet werden kann. Wir gehen jeder Beschwerde und jedem konstruktiven Verbesserungsvorschlag zeitnah nach und versuchen mit den Betroffenen in einem gemeinsamen Gespräch Lösungsmöglichkeiten zu finden.
Alle Beschwerden und Verbesserungsvorschläge werden von uns vertraulich behandelt und dokumentiert.
Soweit unser Unternehmenskonzept in relevanten Auszügen. Wir freuen uns auf alle, die den Kopfsalat-Weg mit uns gehen. Vielleicht sogar bis nach Compostella. Wer weiß??? Wir sind sicher, dass sich jeder Weg lohnt. Und dass beim Gehen niemand alleine sein wird.